Middelich-Resse II - BVR 1:4 (0:0)
30°C im Schatten gepaart mit einem Auswärtsspiel auf Gelsenkirchener Asche. Bedingungen, die in Rentfort schnell zu Problemen im Bereich des Teambuildings führen können.
Mit ausgedünntem Kader reist Griese mit seinen Jungs zum Tabellenelften aus Resse. Mit 26 Punkten mehr auf dem Konto, sollte es eigentlich eine klare Kiste werden, aber wie man aus eigener Erfahrung weiß, ist auf Asche alles möglich.
Die erste Halbzeit erweist sich als fahrig. Die spielerische Dominanz liegt zwar auf Rentforter Seite, wirklichen Druck in Form von echten Chancen kann sich die Bumaye Exekutive jedoch nicht herausarbeiten. Vorangetrieben durch Altmeister Marc „Dollbert“ Schäfer, spielt sich die Grün-Gelb-Rote Kneipenmannschaft zwar immer wieder in die gegnerische Hälfte, scheitert jedoch regelmäßig an der anfangs gut verteidigenden Resser Verteidigung. Zu viel durch die Mitte, zu viele unnötige Laufwege, zu wenig Kurzpassspiel. Alles Punkte auf der Mindmap, die Schäfer zur Verdeutlichung in der Halbzeit mit der Hacke in die Asche malt.
Griese nickt. Er mag Linien.
Bereits 2 Minuten nach Wiederanpfiff, profitiert Sven „Swigmanovic“ Kreisler von der neugefunden Ordnung und schließt nach Hereingabe von Jonas „Jones“ Wieschenkemper gekonnt, flach in die Mitte ab. Als erfahrener Stürmer weiß er, dass über außen gespielte Bälle in die Mitte des Tores gehören. Nur drei Minuten später erhöht Jason „Dino“ Hengstermann nach Doppelpass mit Kreisler auf 0:2.
Der Betonmischer aus Resse liegt auf dem Rücken und kann sich nur noch mühsam gegen Angriffe von Rentforter Seite wehren. In dieser Phase bringt Taktikfuchs Griese mit Enste, Batylla und Feist drei frische Männer für die Offensive. Personalprobleme kennt man in Rentfort nicht. Auch der zweite Anzug trägt Lackschuh und Fliege.
Besonders Stefan „Copkillah“ Enste schlägt ein wie eine Granate. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung belohnt er sich und den Trainer mit dem 3:0. Bastian „Buddy“ Drews, der anscheinend die Hälfte seiner Arbeitszeit damit verbringt Best of Franz Beckenbauer Videos zu sichten, steckt zu Hengstermann durch, der die Murmel zum besser postierten Enste querlegt. Mit der Ruhe eines Grizzlybären im Meerschweinchengehege, lässt dieser sich nicht beirren und drückt den Ball über die Linie. Immer wieder stößt der pfeilschnelle Mann mit der 12 auf dem Rücken nach vorn und sorgt in der gegnerischen Hälfte für Angst und feuchte Buchsen.
Leider schafft es Rentfort nicht, trotz Spielkontrolle und der nun besten linken Angriffsseite der Liga, die Null zu halten. In der 83. Minute ist es ein langer Einwurf der Hausherren, der im Sechzehner den Kopf eines Mitspielers findet und für den 1:3 Anschlusstreffer sorgt. Kein Grund nachzulassen, denkt sich Enste und peitscht seine Mannschaft weiter nach vorn.
Spieldevise nun: Wenn du nicht weißt wohin mit dem Ball, spiel Enste an, der macht schon was damit. Nämlich den Deckel drauf. Nach Zuspiel von Tim „Jimmini“ Goppert, schmeißt Enste erneut den 12 Zylinder an, überrollt drei, vier gegnerische Verteidiger und flankt mit überragender Übersicht uneigennützig zum zufällig richtig stehenden Kreisler, der das Ergebnis auf den Endstand von 1:4 erhöht.
Rentfort hat sich für das Topspiel am kommenden Sonntag gegen die Spatzen aus Ellinghorst warmgeschossen und reist mit breiter Brust zurück in den Gladbecker Westen. In der jetzigen Form wäre alles andere als eine deutliche Packung für Ellinghorst eine Überraschung.