Interviews mit den Neuzugängen der Ersten Mannschaft
Wie Braun, Elemen, Rheinberg und Rosch ihren Saisonstart bewerten, welche Tipps sie für
die Jugendspieler haben und welche Ziele sie verfolgen!
Im Gespräch mit bv-rentfort.de geben die vier Spieler, die alle die Rentforter Fußballjugend durchlaufen haben, einen Einblick in die ersten Wochen mit der neuen Mannschaft um Trainer Marc Schäfer.
1. Jan “Manni” Braun (Abwehr)
Hallo Jan “Manni” Braun, seit dieser Saison bist Du wieder zurück bei deinem Ausbildungsverein und spielst in der Ersten Mannschaft. Wie waren die ersten Wochen nach deiner Rückkehr von Dorsten-Hardt?
Am Anfang habe ich mir logischerweise Gedanken gemacht, wie ich jetzt in die Mannschaft finde, aber die waren völlig unbegründet. Ich wurde sofort super aufgenommen und habe mich direkt wohl gefühlt. Auch auf dem Platz wurden mir sofort einige Tipps gegeben und bei Fehlern wurde ich sofort wieder aufgebaut. Das hätte ich mir nicht besser vorstellen können.
Was nimmst Du mit aus Deiner Zeit in Dorsten?
Ich glaube, das Wichtigste waren die ganzen verschiedenen Eindrücke, die ich mitnehmen konnte. Von Vorbildern in der Mannschaft, von denen man sich einiges abgucken konnte, bis hin zu vielen taktischen Sachen, auf die der Trainer dort großen Wert gelegt hat. Daran hatte ich echt Spaß so viel Neues dazu zu lernen.
Die Mannschaft steht nach dem 7. Spieltag mit vier Siegen auf Platz 7. Du hast sechs Spiele gemacht und standest fünfmal von Anfang an auf dem Platz. Wie bewertest Du den Saisonstart der Mannschaft und auch deinen ganz persönlichen?
Also, es ist ja meine erste Saison (in der ersten Mannschaft beim BVR Anm. d. Red.), das heißt, ich kann den Saisonstart schlecht vergleichen. Aber ich merke, dass wir spielerisch, eigentlich, den meisten Mannschaften überlegen sind und besonders die Spiele gegen Zweckel (1:2 Anm. d. Red.) und Resse (2:3 trotz Überzahl, Anm. d. Red.) hätte man normalerweise schon gewinnen sollen. Unsere Probleme sind bekanntermaßen die vielen Absagen beim Training und bei Spielen (Aufgrund von Verletzungen etc., Anm. d. Red.), was sich hoffentlich im Laufe der Saison bessert.
Nichtsdestotrotz lief mein Start sehr positiv. Genauso wie neben dem Platz, fühle ich mich seit dieser Saison auch auf dem Platz wieder wohl und finde langsam in mein Spiel rein. Es gibt einige Dinge, an denen ich noch arbeiten muss, aber ich habe das Gefühl, dass das in dieser Saison meine Chance ist, genau das zu tun.
Welche Ziele steckst Du dir für diese Saison?
Persönlich möchte ich einfach besser werden, Fehler abstellen und der Mannschaft mit meinen Stärken weiterhelfen. Mit der Mannschaft möchte ich natürlich alles gewinnen, was möglich ist, aber gerade sollte erstmal das Ziel sein, wie Dolly (Trainer Marc Schäfer, Anm. d. Red.) so schön gesagt hat, zur Rentforter Spielweise zurückzufinden. Die blitzt zwar ab und zu im Training oder im Spiel mal auf, aber wenn wir das konstant auf den Platz< bekommen, muss jeder Gegner vor uns Angst haben.
Welchen Tipp kannst Du den Rentforter Juniorenspielern auf den Weg geben, um es selbst irgendwann in die Erste Mannschaft zu schaffen?
Mir persönlich hat es sehr geholfen, neben dem Training selbst an mir zu arbeiten. Besonders während Corona bin ich durch Kraft und Lauftraining fitter geworden und das habe ich sofort im Training und in meinem Spiel gemerkt. Aber das Wichtigste ist eigentlich, den Spaß am Fußball nicht zu verlieren. Wir sind im Amateurfußball. Da ist es eigentlich egal, ob man jetzt in der Landesliga oder in der Kreisliga spielt. Hauptsache man hat Bock zum Training oder zum Spiel zu gehen und ist glücklich in seiner Mannschaft. Dann kommen die Erfolgserlebnisse oft von alleine.
2. Anil-Can Elemen (Mittelfeld)
Hallo Anil, seit dieser Saison bist Du wieder zurück bei deinem Ausbildungsverein und spielst in der Ersten Mannschaft. Wie waren die ersten Wochen nach deiner Rückkehr?
Super, sowohl die Jungs, der Trainer Marc Schäfer als auch der Verein haben mich herzlichst aufgenommen und es mir echt leicht gemacht mich wieder zurechtzufinden.
Du warst bei Horst Emscher, Schwarz-Blau Gladbeck und dem SSV Buer, allerdings nie länger als zwei Jahre. Planst Du jetzt länger zu bleiben und was unterscheidet den BVR von den anderen Vereinen?
Natürlich waren die Pandemie, eine Mannschaftsauflösung oder gar interne Probleme mit Vereinen Gründe, die dazu führten, dass ich gewechselt bin.
Mein Plan ist es natürlich langfristig im Verein zu bleiben. Der BVR hat mich jahrelang begleitet. Ich habe damals bereits gemerkt, dass die Truppe extremst eingeschworen ist un das sowohl auf und neben dem Platz. Was sich ebenfalls von anderen unterscheidet, ist, dass man neben Spaß und Disziplin beim Training und Spielen respektvoll und ehrlich miteinander umgeht.
Du hast diese Saison sechs von sieben Spielen gemacht und wurdest dabei viermal ein- und zwei mal ausgewechselt. Wann sehen wir dich mal über 90 Minuten und wie bewertest Du den Saisonstart der Mannschaft und auch deinen ganz persönlichen?
Vorab, ob von Beginn an oder von der Bank, alle Spieler sind wichtig. Sowohl die ersten Elf auf dem Platz, als auch die Ersatzspieler. Dieses Gefühl zu verkörpern ist eine große Kunst und das hat uns Marc Schäfer super nahegebracht. Dadurch konnte ich schnell viele Minuten sammeln und mich mit der Mannschaft zusammen zurechtfinden. Die 90 Minuten sind dennoch mein Ziel.
Leider war der Start in die Saison äußerst holprig, aber davon lassen wir uns als Mannschaft nicht vom Weg abbringen. Wir haben momentan eine reine Weste auf unserem Platz und werden in Zukunft bei unseren Auswärtsspielen daran anknüpfen.
Welche Ziele steckst Du Dir für die laufende Saison?
Ich habe vor allem die Hoffnung, dass ich verletzungsfrei durch die Saison komme und so viel wie möglich spielen kann, damit ich der Mannschaft mit Tat und Rat zur Seite stehen und auf dem Platz mithelfen kann, unsere Ziele zu erreichen.
Welchen Tipp kannst Du den Rentforter Juniorenspielern auf den Weg geben, um es selbst irgendwann in die Erste Mannschaft zu schaffen?
Ein Tipp, welcher mir wahnsinnig geholfen hat, war es, kurz vor dem Sprung in den Herrenbereich mal beim Training reinzuschnuppern und mitzumachen. Ich glaube jeder Seniorenspieler hat die Erfahrung gemacht, wie es war, als Jugendspieler mit den „Älteren“ zu spielen. Man war vielleicht nervös, hat sich nicht viel getraut oder gar nicht viel gesprochen. Am wichtigsten ist es, den Spaß an der ganzen Sache nicht zu vergessen und stets am Ball zu bleiben.
3. Yannick Rheinberg (Mittelfeld)
Hallo Yannick, vor ca. einer Woche hast Du dein 15 Jähriges Jubiläum für den BV Rentfort gefeiert, am Wochenende danach deinen ersten Einsatz für die Erste Mannschaft über 90 Minuten in der Liga und den ersten Assist, wie fühlt sich das an nach so vielen Jahren in der Jugend jetzt für die Erste Mannschaft auf dem Platz zu stehen?
Es ist natürlich ein schönes Gefühl, die Möglichkeit zu haben, nach so vielen Jahren in der Jugend dann auch im gleichen Verein, in dem man groß geworden ist, in der ersten Mannschaft spielen zu dürfen und das Vertrauen zu bekommen, obwohl ich fast die komplette letzte Rückrunde verletzungsbedingt ausgefallen bin.
Bei so langer Vereinszugehörigkeit, was bedeutet Dir der BV Rentfort?
Der BV Rentfort ist wie ein zweites Zuhause für mich, ich habe hier im Alter von vier Jahren begonnen Fußball zu spielen und jede Jugendmannschaft durchlaufen. Meine ganze Familie kennt eigentlich nur den BV Rentfort als Verein und von daher gab es auch für mich nie einen anderen Verein.
Leider ging die letzte Saison in der Jugend ja mit dem Abstieg zu Ende, den Du verletzungsbedingt nicht mit verhindern konntest. Bist Du jetzt wieder richtig fit? Und was war der schönste Moment in der Jugend?
Der Abstieg war natürlich sehr bitter und ich fand es sehr schade, nur so wenige Spiele in der letzten Saison absolvieren zu dürfen. Zum Glück ist die Verletzung mittlerweile überwunden und ich fühle mich wieder gut, nur die Ausdauer ist noch nicht wieder voll da. Es gab natürlich einige schöne Momente, weshalb ich jetzt nicht den einen “schönsten Moment” im Kopf habe. Aber in Erinnerung geblieben sind definitiv die gewonnen Meisterschaften in der B- und C-Jugend, der Kreispokalsieg in der E-Jugend und das F-Jugendturnier in Altenrheine mit 48 Mannschaften, bei dem wir erst im Finale im Elfmeterschießen verloren haben.
Welchen Tipp kannst Du den Rentforter Juniorenspielern auf den Weg geben, um es selbst irgendwann in die Erste Mannschaft zu schaffen?
Bei Wind und Wetter zum Training gehen und natürlich immer alles geben, aber auch niemals den Spaß am Fußball zu verlieren.
4. Max Rosch (Torwart)
Hallo Max Rosch, am letzten Wochenende war es endlich soweit, Seniorendebüt für den BV Rentfort in der Bezirksliga, dazu gab es drei Punkte! Wie fühlt sich das an?
Sein Bezirksligadebüt zu geben macht einfach nur Spaß! Klar, beim Warm-Up war man schon nervös, jedoch verflog die Nervosität mit Anpfiff des Spiels. Der Spielverlauf trug aber auch dazu bei, dass diese positive Nervosität sich in Grenzen hielt.
Die drei Punkte waren sehr wichtig für uns, da wir uns so ein wenig von den Abstiegsrängen befreien konnten und weiter da anknüpfen, wo wir hingehören - nämlich ins obere Drittel der Liga. Nichtsdestotrotz ärgern mich die zwei Gegentoren. Egal welche Ausgangslage, welcher Gegner, welche Situation - mein Anspruch ist es immer die Null zu halten und ein fehlerfreies Spiel abzuliefern. Zusammengefasst bin ich mit dem Debüt aber mehr als zufrieden!
Mal den Torwart gefragt: Lieber Elfmeter halten in der Nachspielzeit zum Sieg wie Gickewicz gegen Bremen oder Kopfballtor nach Ecke in der Nachspielzeit?
Sehr gute Frage, bei der ich schon ein wenig ins Grübeln komme… Tatsächlich entscheide mich für den Spielverderber - also in der Nachspielzeit einen Elfmeter zu halten. Dieses Gefühl 1gg1 mit dem Schützen zu sein, der Druck liegt beim Schützen, alle schauen auf den Elfmeter und den entscheidenden Elfmeter zu parieren ist einer der Momente, für den ein Torwart lebt.
Wie würdest Du die letzte Saison in der U19 zusammenfassen, wo es viele Niederlagen, drei Trainer und schlussendlich den Abstieg gab? Und verfolgst Du die aktuellen Ergebnisse der U19 noch?
Es ist schwierig zusammenzufassen, was letztes Jahr alles schiefgelaufen ist. Von vorne herein schmerzt dieser Abstieg umso mehr, da ich die Jungs als Kapitän aufs Feld geführt habe und somit einer der Schlüsselspieler war, die den Abstieg nicht verhindern konnten. Die Bezirksligasaison bahnte sich in der Vorbereitung schon an, schwierig zu werden. Die Verantwortlichen kümmerten sich nicht um Neuzugänge, die Taktik des Trainers passte nicht zum allgemeinen Spielstil der Mannschaft etc.
Dass der Trainer nach einem vermeintlichen Entscheidungsspiel das Handtuch wirft, ist umso bitterer. Sein Nachfolger harmonierte ebenfalls nicht mit der Mannschaft. Die einzigen erkennbaren Fortschritte erzielte man unter Jan Meier, der sich auf die Spiele sichtbar vorbereitet hatte und die Taktik der Mannschaft angepasst hat.
Reflektiert man die Saison, kann man den Jungs im Nachhinein keinen Vorwurf machen, da sie in den meisten Spielen versucht hat, ihr Bestes abzurufen. Von der Qualität her war es klar, dass wir unten mitspielen werden - so kläglich abzusteigen tut dennoch weh.
Tatsächlich verfolge ich noch die Ergebnisse der U19, da noch einige Jungs dort spielen, mit denen ich letztes Jahr gespielt habe. Mich freut es zu sehen, dass sie oben mitspielen.
Welchen Tipp kannst Du den Rentforter Juniorenspielern auf den Weg geben, um es selbst irgendwann in die Erste Mannschaft zu schaffen?
Als Tipp kann ich mitgeben, sich erstmal an die Senioren zu gewöhnen und sich ans Umfeld zu adaptieren. Auch wenn man nicht die Einsatzzeiten bekommen sollte, sollte einem klar sein, dass sein Charakter gefragt ist. Das Ziel ist es, im Training sein Bestes zu geben, um die Trainingsqualität oben zu halten, damit die Jungs am Wochenende top vorbereitet ins Spiel gehen können. Stetiges kämpfen wird langfristig belohnt. Also nicht den Kopf hängen lassen, wenn vieles nicht funktioniert, sondern versuchen, sein Bestes zu geben. Ich hoffe, es ist für jeden Jugendspieler ein Ziel, für die Erste des BVR irgendwann mal aufzulaufen. Ich kann nur sagen - es macht verdammt viel Spaß!