Bericht Helga Beckmann WAZ
Helga Beckmann ist seit Jahrzehnten eine verlässliche Säule der Vereinsarbeit. Jetzt feierte sie ihren70. Geburtstag und erzählt von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in den unterschiedlichen Sparten. „Am BV Rentfort hängt mein Herz“ | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
www.derwesten.de/staedte/gladbeck/am-bv-rentfort-haengt-mein-herz-id11902483.html Mit Taschen schwer beladen erreicht Helga Beckmann das Vereinsheim des Ballspielvereins Rentfort – und wird freudig begrüßt. Hier, an der Hegestraße, scharren sie schon mit den Füßen, warten auf ihre „Mutter der Kompanie“. Diesmal auch, weil in Helgas Tüten allerlei Leckereien für den Sofortverzehr warten. „Das ist bei uns seit Jahren Tradition. Wer Geburtstag hatte, bringt was zum Essen mit“, sagt die beim BV Rentfort seit Jahrzehnten ehrenamtlich Engagierte. Ihren 70. Geburtstag hatte sie schon am 27. Mai, aber heute wird mit den anderen ehrenamtlichen Betreuern und Mitgliedern kräftig gefeiert. Spargel- und Nudelsalat, garniert mit Frikadellen, stehen auf dem Tisch und natürlich Helgas leckere Filetpfanne mit Champignons und Sahne. Ein kleines Fest also, zu Ehren einer verlässlichen Säule der Vereinsarbeit. Alles begann im März 1983. Mit ihrem Sohn Andreas trat sie damals der Breitensportabteilung des BV Rentfort bei, wechselte kurz darauf zum Fußballsport – ohne den Breitensport zu verlassen. Denn da war sie bald darauf schon Abteilungsleiterin. „Ich bin da einfach so reingewachsen. Der damalige Vorsitzende Heinz Hütter hat mich überredet“, sagt Beckmann schmunzelnd und achselzuckend. Dann ging es Schlag auf Schlag. Sie wurde Fußballmutti, blieb Abteilungsleiterin, wurde Geschäftsführerin des Gesamtvereins, hatte im Laufe der Zeit bis zu sieben Funktionen inne. „Unsere Helga macht das schon“, hieß es immer wieder. Den Sprung ins kalte Wasser hat sie dabei nie gescheut. Da zu den Funktionen auch immer Ansprachen vor den Mitgliedern gehörten, hat sie zu Hause heimlich geübt. „Vor der Spiegelwand klappte das prima.“ Im Verein ist sie seit Jahren nicht nur unentbehrlich, sondern auch beliebt. „Ich bin ein Mensch, mit dem man sich gut vertragen kann. Das einzige, was ich hasse ist Unehrlichkeit.“ Aktiv ist sie aktuell noch in der Fußballjugend, im Förderverein und beim Breitensport. „Das meiste ist mittlerweile Büroarbeit. Mir macht das Spaß und man bleibt fit im Kopf.“ An- und Abmeldungen müssen erledigt werden, hinzu kommen Spendenquittungen für den Förderverein. Doch auch als Ratgeberin ist sie gefragt. „Wenn Jugendliche mit Problemen kommen, habe ich immer ein offenes Ohr.“ Gerne erinnert sie sich an die 90er Jahre. Da führte sie das Vereinsheim, wurde bis zwölf Uhr nachts geknobelt. „Doch die Zeiten sind vorbei.“ Viel Spaß machte auch das Nähen der Kostüme für die Jazztanzgruppe, die u.a. überall in den Schrebergärten auftrat, oder das Basteln für die Tombola. Puppen und Mäuse waren beliebte Preise. 46 Jahre wohnte die gebürtige Gladbeckerin an der Kirchhellener Straße. Dann erlebte sie tiefgreifende Schicksalsschläge. Nach dem Tod des Mannes und der Tochter hielt sie es dort nicht mehr aus. Sie zog aufs Land, nach Ramsdorf bei Velen, wo auch der Sohn wohnt. Hier passt sie gerne auf die Enkel auf. Nach Gladbeck will sie nicht zurück. „Den Umzug bereue ich nicht.“ Doch dem Verein hält sie die Treue, kommt deshalb jeden Mittwoch nach Rentfort. „Am BV hängt mein Herz.“ Für zwei Jahre ist sie jetzt frisch als Abteilungsleiterin gewählt. Wieder einmal. „Wenn ich nicht mehr kann, höre ich auf. In Dietmar Luckei habe ich einen guten Nachfolger gefunden.“